Ich habe immer noch einen Krankenschein, zumindest bis Ende dieser Woche und darf mich somit noch wunderbar zu Hause entspannen, was wirklich gut tut. Das bedeutet natürlich auch das ich etwas mehr Zeit zum Pokern habe, auch wenn ich diese nicht so exzessiv nutze wie ich mir eigentlich vorgestellt habe. Aber immerhin habe ich endlich Action Dans Band 1 seiner Cashgamereihe zu Ende gelesen, sowie mit Band 2 angefangen. Dafür habe ich ein ganzes halbes Jahr gebraucht. Ich fauler Hund.
Rein pokertechnisch geht es momentan einer Achterbahnfahrt gleich auf und ab. Wo ich die ersten 4-5 Tage des Monats ziemlich gut up war, habe ich das ganze die Tage danach direkt wieder verloren, was sich in einem 10 Stack down äußerte, mit teils echt krassen beats. Besonders gerne haben mich dabei so 1-4 Outer am River ausgesuckt. Aber ok, passiert halt manchmal. Mittlerweile konnte ich mich wieder etwas fangen und ein kleines Gesamtplus von round about 5 Stacks verschreiben, was ok ist. Darüberhinaus habe ich den Reload WSOP Bonus auf Stars abgegrindet und mir zusätzlich noch die drei Mai Instant Cashboni gegönnt. Schade das man diese nicht mehrmals kaufen konnte, denn die Konditionen FPP - Cash, sind so ziemlich das Beste was Stars momentan im Angebot hat.
Ich bin euch ja noch einen kleinen Krankenhaus Report schuldig, was ich hiermit nachhole: Montag Mittags 12:00 wurde ich im Krankenhaus vorstellig. Erstmal anmelden und mit der Privatversicherung rumbraggen, sowie darauf pochen ein Einzelzimmer zu bekommen und Chefarztbehandlung. Als privat Versicherter wird man echt gleich ganz anders behandelt. So hatte ich bespielsweise vor meiner Einweisung erst einen OP Termin für den 4. Mai bekommen und erst als ich erwähnte eine private Zusatzversicherung zu haben, bekam ich sofort für drei Tage später einen Termin. Soviel zur sozialen Gerechtigkeit in Deutschland.
Jedenfalls nachdem ich mich angemeldet hatte, ging es erst einmal zur Voruntersuchung. Diese nahm eine echt schnuckelige Studentin vor, der ich sofort mein Herz schenkte. Somit beantwortete ich auch bereitwillig all ihre Fragen zu Alkohol, Zigaretten und Drogenkonsum, was sie wohl etwas entsetzte, aber naja, man lebt nur einmal habe ich ihr gesagt. Sie meinte daraufhin "aber nicht sehr lange", was ich mit einem lapidaren Schulterzucken aber ignorierte. Danach horchte sie an meinem Bauch und Brust nach Herzschlag usw. und forderte mich auf nicht unnötig meine Bauchmuskeln anspassen zu müssen. Das ich etwas posen wollte kam ihr wohl nicht in den Sinn. Miststück. Als auch das erledigt war, wollte sie mir Blut abnehmen und fragte mich ob ich mich dafür nicht lieber hinlegen wolle. Als harter Hund erwiedert man natürlich das man sowas nicht braucht und keine Angst vor Nadeln oder Blut hat. Das war definitiv ein sehr sehr dummer Fehler.
Sie nimmt mir also Blut ab, alles easy aber 2-3 Minuten danach wird mir auf einmal schwindelig. Erst versuche ich es zu unterdrücken, um mir auch ja keine Blöße zu geben, aber als ich dann auch noch einen Schweißausbruch bekomme, will ich gerade etwas sagen, ehe mir schwarz vor Augen wird. Als ich wieder aufwache fragte ich mich sofort was ich eigentlich da auf dem Boden mache und wem diese riesige Blutlache unter mir gehört, ehe ich den drei hektischen Personen um mich herum gewahr werde, die mich dann auch sofort auf ein Bett hiefen und an einer Infusion anschließen. Nachdem ich etwas mehr wieder zu mir gekommen bin, berichtet mir die Studenten Ärztin das ich wie ein nasser Sack umgekippt wäre und zwar genau übelst auf meine Nase. Daher auch das ganze Blut. Meine Nase fühlte sich an als hätte mir einer von den Klitschkos einen Punsch verpasst und die Ärztin meinte sie wäre wohl gebrochen. Heilige Kuh. Da gehe ich ins Krankenhaus um am Arsch opertiert zu werden und hole mir erstmal nen Nasenbeinbruch ab oder was? Ich sag euch, diese Krankenhäuser sind gemein gefährlich.
Später am Tag komme ich zum Röntgen meiner Nase. Diese ist schon übelst angeschwollen, genauso wie die Wangenpartie unter meinen Augen und meine Stirn. Das Röntgenbild verhärtet den Verdacht einer Fraktur laut der Ärztin. Ich hätte sowas von kotzen können. Später am Abend besucht mich noch ein Gesichtschirurg und drückt wie wild auf meiner Nase herum, was erstaunlicherweise zwar unangenehm ist, aber nicht schmerzt. Der Arzt findet das ebenso erstaunlich und zieht das Fazit das ich zwar ne üble Schwellung habe, aber nichts gebrochen sein kann. Ansonsten hätte ich ihn wohl geschlagen und wäre schreiend unter dem Bett verschwunden als er gedrückt hat so sein O-Ton. Also doch nochmal Glück im Unglück gehabt.
Diese Story jedenfalls musste sich wie ein Lauffeuer auf der Station verbreitet haben, denn jede Schwester oder Pfleger wusste haargenau bescheid und sprach mich darauf an. Aber da ich ja ein von Natur aus humorvoller Typ bin, konnte ich selbst darüber lachen. Nicht zum Lachen war allerdings mein Gesicht nach einem Tag. Zwei dunkel blaue Hematome hatten sich unter meinen Augen breit gemacht, was so aussah als sei ich nen Football Spieler der sich vergessen hat abzuschminken, oder aber jemand der unter argem Schlafmangel leidet. Von meiner dicken Nase mal ganz abgsehen, die aber relativ schnell wieder abschwoll glücklicherweise.
Einen Tag danach kam ich dann unter das Messer und durfte die nächsten Tage mit einem Schlauch oberhalb des Steißbeins rumlaufen, während einmal am Tag eine Schwester meinen Knackarsch beim Verbinden bewundern durfte. Ich bin mir sicher die Schwestern haben immer Streichhölzer darum gezogen wer mich verbinden darf, denn ansonsten gab es nur alte Säcke ab +60 auf der Station.^^ Nach sechs langweiligen Tagen an denen nichts mehr groß passiert ist, wurde ich dann schon wieder entlassen.
Soviel also dazu. Pflicht erfüllt.
The Math of Equanimity
vor 3 Wochen
1 Kommentar:
Na das hört sich doch nach einem rundum gelungenen Aufenthalt an :)
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