Montag Vormittag, wir kommen um 10 Uhr am Flughafen an. Großes Hallo, aber noch keiner da. Außer ein paar Leuten vorm Terminal, denen man ganz genau ihr Reiseziel ansehen konnte. z.B. eine Mädeltruppe mit einem Wortspiel-T-Shirt: "Malle Diven" Aha... Eine Herrentruppe mit (vorne): "Man muß auch mal NEIN sagen können." (hinten):"HiNEIN!" Aha...
Ah, endlich kommen die anderen 2. Es wird eine Flasche Prosecco geöffnet. Ja auch ich trinke das Zeug. Bier war keins zur Hand. Flasche leer. Erstmal ins Terminal um einzuchecken. Als Fuchs, der ich nun mal bin, habe ich den Online-Check-In gemacht. Kann ich nur jedem empfehlen. Man geht an den 3 Schlangen, die einmal von den Schaltern bis zur Mitte des Terminals reichen, vorbei, legt seinen zu Hause ausgedruckten Wisch auf den Tresen, legt seinen Koffer aufs Band und ist fertig ohne gewartet zu haben. Dann geht man erneut an den Schlangen vorbei, um sich die hasserfüllten Blicke der Mitreisenden abzuholen, damit man dann vor dem Terminal in Ruhe die 2. Flasche Prosecco leeren kann.Im Duty Free noch kurz Preise verglichen und dann endlich ein Bier ergattert und wie üblich so ziemlich zuletzt das Flugzeug betreten, den letzten Schluck Bier noch im Mund...
In der Maschine vernuschelt der Pilot die Ansage, ich spüre dann doch etwas Druck auf der Blase. Ja nun. Das werd ich wohl noch aushalten...
Alter, was macht der denn? Spart der Sprit oder was? Wie lange kann man denn brauchen, für die paar Kilometer Höhe? Ah, die Anschnallzeichen gehen aus. Noch eine Anstandsminute warten. Umdrehen und sehen, dass die Saftschubse schon mit ihrem Trolley den Gang versperrt. Unbezahlbar... OK, ich verkneife es mir weiter und hole mein Netbook aus der Tasche um Vittis Post 4228-1/4-Video anzuschauen. Meine Fresse, dafür, dass wir so langsam fliegen, sind die Triebwerke aber ganz schön laut. Ich sitze da mit meinem großen Kopfhörern und presse mir die Lautsprecher auf die Ohren. Meine Mitreisenden schämen sich schon für mich, weil ich aussehe wie ein DJ@work. Endlich ist der Trolley durch, ich gehe aufs Klo. Alter Schwede, die Dinger werden auch immer enger. Wer hier seinen Zugang zum Miles High Club schafft, der ist entweder Artist oder Zwerg.
Wir setzen zur Landung an. Und fliegen durch Wolken. WTF!?!
Kurz vorm Aufsetzen gibt der Pilot nochmal Vollgas. Ich glaube, der hat die Stewardes fliegen lassen und die hätte uns beinahe zu früh runter gebracht...
Wir kommen aus diesem absurd großen Terminal von Palma de Mallorca und der Himmel ist bedeckt. Wir sitzen im Bus und juckeln eine Stunde quer über die Insel. Beim 2. Hotel kann der Fahrer die Gepäckraumtür nicht mehr öffnen. Es beginnt zu regnen. Es regnet stärker. Es schüttet wie aus Eimern. Ich verfluche meine Mitreisenden und erkläre abermals, ohne deren Verständnis, dass mein 4wöchiger Urlaub eigentlich zum Fußballgucken gedacht war. Und nicht um im Regen vor irgendeinem Hotel im Bus zu sitzen, auf den Schlosser, Klempner oder was auch immer zu warten, während ich gerade Niederlande gegen Dänemark verpasse. Ich sehe Zustimmung in den Gesichtern anderer Männer, die "Malle Diven", die auch nach Ratjada wollen, kichern nur, sind vom Wetter aber auch nicht begeistert. Wir rollen weiter. Ohne die Gepäcktür geöffnet zu haben. Der Fahrer bringt den Gästen das Gepäck später vorbei, wenn er von der anderen Seite drankommt. Ole Ole! Natürlich sind wir das vorletzte Hotel auf der Tour, kennen inzwischen alle Nebenstraßen und sind 4 mal durch den Ortshauptkreisverkehr gekommen. Dabei liegt das Hotel weniger als 200 Meter davon entfernt. Hätte ich das gewußt... Ach nee, es hat ja stark geregnet...
Die 15 Meter vom Bus bis zum Hoteleingang reichen zum Durchweichen unserer Klamotten. Die Laune steigt.
Die Vorhut, die schon seit Samstag im Hotel ist, empfängt uns mit Gin Tonic und Wodka Lemon. Wenn schon außen nass, auch von innen schön feucht halten. Essenszeit. Alle rennen der Herde hinterher Richtung Futterplatz. Alter Schwede, dass die Spanier gerne mit Knoblauch kochen ist ja bekannt. Es reicht einem aber, wenn man das Gefühl bekommt, die Nachspeisen hätten auch eine Prise abbekommen. Wir lassen den Abend ruhig ausklingen und sind zu sechst im Hotelzimmer mit GT und Wodka Lemon und Fußball. Irgendwie schmeckt es nicht...
Verdammt, schon so viel Text und nichts ist passiert...
2. TagEs ist stark bewölkt. (s.o.) Wir ziehen los Richtung Touristenkrimskramspauschalurlaubersouveniermeile mit dem Umweg über die Strandpromenade. Ich kaufe mir im ersten Spar ein großes San Miguel mit 10Cent Aufschlag für die Kühlung. Mein persönliches Souvenier zum Sofortgebrauch. Es ist 11 Uhr.
Die 4 Frauen klappern jeden Laden ab. Ich sehe schon von außen, dass es in allen irgendwie das gleiche zu kaufen gibt. Nur die Anordnung der Auslage fällt gelegentlich anders aus. Ich brauche also nicht in die Läden und verzehre weiter mein SM. Gelegentlich sehe ich, wie mir mit dem Spruch "Das würde zu Dir passen." Strandtücher mit aufgedruckten nackten Frauen entgegengestreckt werden. Jaja. Ihr seid witzig. Macht hinne! Ich erfahre weiterhin, dass dort Dildos und Vibratoren mit Glitzersteinchen erhältlich sind. Die liegen wohl quasi neben dem Kinderspielzeug. Aha...Wir gehen (ich quäle mich) weiter. Am Bierbrunnen vorbei. Schöne Grüße von Bozzo!
Hey, Airhockey! Ich ziehe alle, die gegen mich antreten wollen, gnadenlos ab. So ein einfaches Spiel, wenn man lange Arme hat. Wir kommen am Chocolate vorbei. Ich hab schon ca. 4 weitere "Souveniers" gekauft. Wir kehren um und ich schaue in der Hotel/Poolbar Elfenbeinküste - Portugal. Der freundliche Kellner bringt mir ein Bier. Danach setze ich mich kurz an den leeren Pool. Die Sonne ist inzwischen etwas da. Dann kommt mir in den Sinn, dass das Hotel ja direkt am Meer liegt, verlasse den Pool und setze mich auf die Mauer oberhalb der Bucht. Da finden mich dann Melle und Jens, das andere Pärchen unserer Sechsertruppe, als ich gerade in Gedanken und Bier versunken vor mich hin starre. Wir gehen das kurze Stück zum Strand, ich halte meine Füße ins Wasser. Angenehm.
Das Essen ruft. Ich bin schon satt. Brasilien gegen Nordkorea steht an. Ich kann es einigermaßen in Ruhe anschauen. Dann beginnt die Animatöse mit BINGO! Ende vom Lied: Ich gewinne. Ich kann mich entscheiden zwischen einer Flasche Sekt und einem Liter Sangria. Ich muß den Sekt nehmen... Er schmeckt furchtbar. Das habt ihr nun davon...
Jetzt aber Hüh! Das Alphaweibchen will los! Wir landen bei DJ Jörg. Für mich quasi vom Regen in die Traufe. Er spielt die NDR1 Musik, die den Discofox als Rhythmus hat. Ich trinke Cuba Libre. Auf der Tanzfläche turnt eine Frau, die wir erst für schlecht gekleidet halten. Dann kommt ein Lied, bei dem meine Freundin und die anderen Mädels tanzen wollen und sie stellen fest, dass die Frau nicht grau und schwarz angezogen ist, sondern nur grau mit stark verschwitztem Rücken. Mein Cuba Libre gibt Pfötchen...
Wir ziehen weiter ins Chocolate. Wir stehen/sitzen dort an einem Stehtisch und schauen uns die Leute an. Die 2 Singlefrauen beginnen irgendwann zu nörgeln, dass sie mit uns am Tisch ja eh nicht angesprochen werden. Für mich das geringste Problem. Ich schnappe mir wortlos mein Getränk und stelle mich zwei Tische weiter. Jens kommt mit rüber. Von dort kann man die Leute ebenfalls beobachten. Nach 5 Minuten werden unsere Frauen angequatscht. Zum Ärger der beiden Singles aber meine Freundin. Jaja, sie ist halt unser Sonnenschein und lächelt immer. Jens wird langsam unruhig, als aus einem Kundschafter schnell mehrere Männer werden. Ich finde meinen Beobachtungsposten toll und mache mir keine Sorgen. Irgendwann meinten sie dann, dass wir doch endlich wieder rüber kommen sollten. Ach Menno! Wir wurden den Männern, die sich inzwischen am Tisch eingenistet hatten, vorgestellt. Es entstanden keine Männerfreundschaften.
Jens und Melle zogen dann auch irgendwann Richtung Hotel ab. Meine Freundin zerrte mich um 3 aus dem Laden. Die Singlefrauen waren gebauchpinselt und bleiben noch. Es sollte 6 Uhr werden, bis sie aus dem Bolero den Weg nach hause fanden. Tanja wollte laufen, ich zeigte ihr, dass es auf Malle auch Taxen gibt...
Wollt Ihr wirklich mehr davon?
The Escape from Impatience
vor 3 Wochen