Sonntag, 23. Januar 2011

Und es gibt doch noch Licht am Ende des Tunnels

Nachdem es die letzten Tage stetig bergab ging mit meinem Graph, konnte ich mich heute am Ende der Session doch nochmal freuen. Offensichtlich haben sich die lustigen Seppl bei Pokerstars gedacht, dass ich doch jetzt auch mal wieder mit Sets und Overpairs gewinnen darf und nicht ständig beat sein muss.


Ich lauf zwar immer noch unter EV, aber ich will mich ja nicht beschweren, da ich mich eigentlich einfach nur freue, dass ich die leten beiden Tage (4 Tabling) dann doch noch irgendwie ins Plus retten konnte.
Was man nciht so gut sieht, aber trotzdem ein Problem für mich war ist, dass die ganze Premium Hände eingentlich alle verloren wurden. Das kommt zwar vor, ist aber für die Mentalität nicht unbedingt förderlich.

Auf jeden Fall ein Grund um meine Spielweise etwas zu hinterfragen.
Die Samplesize von 2k Händen ist zwar jetzt nicht unbedingt so aussagekräftig, aber ich versuch dennoch mal meine Spielweise etwas kritisch zu hinterfragen. Ich dachte mir, dass diese herangehensweise vielleicht auch dem ein oder anderen Leser helfen könnte. Vor allem vor dem Hintergrund, dass sich viele (mich eingeschlossen) eindeutig zu wenig auf ihr eigenes Spiel konzentrieren sondern viel zu fixiert darauf sind, was Villain in bestimmten Situationen macht.
Um eigene Leaks zu finden sollte man sich aber hin und wieder mal hinsetzten und neben Session Reviews auch mal eine etwas langfristigere Analyse der Spielweise machen.

Fangen wir einfach mal von vorne an:
2k Hände, $9 Winning ~ na ja.
Das mit dem EV lassen wir jetzt mal weg, sonst driftet das ganze in ein Rumgeheule ab und das wollen wir jetzt gar nicht.

VPIP 21, PFR 16:
Die beiden Werte gefallen mir persönlich ganz gut. Ich hab das Gefühl, dass ich noch etwas lighter openen könnte, aber das kommt später noch. Die Gap zwischen VPIP und PFR befindet sich noch im Rahmen, sollte aber nicht mehr größer werden. Das würde bedeuten, dass ich zuviel calle. Ein etwas kleinerer Gap wäre eigentlich noch besser.

3Bet
Mit dem 3Bet Wert den ich hier gespielt habe bin ich eher weniger zufrieden. Ich habe versucht (offensichtlich recht erfolglos) IP etwas lighter zu 3betten. Das macht vor allem auf meinen Limits Sinn, da die Gegner OOP einfach zu viele 3bets callen und am Flop folden. Ich denke damit sollte ich mich auch noch etwas beschäftigen um daraus mehr Profit schlagen zu können. Meiner Meinung nach sind das Coldcallen von 3bets OOP sowie das Openlimpen die "Major Leaks" auf den Limits und das sollte man eindeutig noch besser ausnutzen können als ich das bisher gemacht habe, was mich gleich auf den nächsten Wert in meinen Stats bringt. Ich bin obv. auch einer der "Fische", die 3bets zu oft callen. Den Wert sollte ich eindeutig noch drücken können und zwar zugunsten des nächsten Wertes, meiner 4bet Range.
Es ist einfach so, dass auf den kleinen Limits die ungeschriebene Regel gilt, dass 4bets = Nuts sind. Auf eine 4bet wird soviel gefoldet, dass es dadurch extrem luktrativ ist. Außerdem wird durch häufigeres und gut überlegtes 4betten die Range des Gegners deutlich kleiner. Somit kann man Postflop bessere Entscheidungen machen.
Es ist einfach so, dass der Großteil der Spieler auf NL25 sehr berechenbar spielt. Entweder es sind openlimpende und loose Half - oder/ 3/4 Stack Fische oder Rocks, also das genaue Gegenteil. In der Regel sehe ich pro Tisch in etwa einen Spieler mit (normalen) Stats und einer relativ genauen Vorstellung davon was er tut.
Wie sich daraus leicht ableiten lässt sind 4bet gegen Rocks ziemlich dämlich; jedenfalls dann, wenn man nicht gerade AA hält weil die Range von Villain durch sein tightes Spiel und seine (in der Regel jedenfalls) tighten 3bet Werte relativ klein und stark ist. Hier machen 4bets nur 4Value Sinn.
Bei dem ganzen Rest der loosen Openlimpgesellschaft, welche häufig einen Weiten 3bet Wert hat, sind 4bets aber ein gekonntes Mittel um Ihnen "Einhalt zu gebieten".
Angenommen wir erhöhen in MP oder am CO fist in mit KQo und bekommen eine 3bet von einem tighten Gegner am BU. Was tun wir nun? Ich kann in dem Fall nur sagen, dass ich hier eigentlich keinen Grund sehe OOP mit einer wahrscheinlich dominierten Hand weiterzuspielen. Ist der BU Spieler aber ein 42/19 Spieler mit einem 3bet Wert von 8 - 10, dann hat man schon eine Option mehr. Man kann natürlich folden, da es sich immer noch um KQo handelt. Wenn man aber über einen Fold nachdenkt so kann aber auch über eine 4bet nachdenken. (Call lass ich jetzt mal außen vor, weil ein Call hier einfach die schlechteste aller möglichen Alternativen wäre). Was haben wir aber von einem 4bet in der Situation?
Meiner Meinung nach recht viel, weil wir hier so oft einen Fold bekommen, dass der 4bet alleine deshalb schon rentabel ist. Vorausgesetzt Villain ist keine Braindead Callingstation, dann ist ein Fold doch besser :-)
Aber gegen viele andere Gegner werden wir den Pot schon an dieser Stelle gewinnen. Und es hat noch einen Vorteil: Wir können Villains Range deutlich reduzieren. Er wird uns hier mit vielen Händen 3betten, davon sind natürlich auch einige 4Value. Aber mit wie vielen Händen wird er eine 4bet callen? Ich würde mal sagen, dass es etwa 1/3 seiner 3bet Range ist und somit haben wir eine deutlich genauere Vorstellung von seiner Hand. Es kann zwar sein, dass ich mir hier irre, aber ich sehe in dieser Spielweise einiges an +EV für uns.

WTSD:
Ich hab hier mit einem WTSD von etwa 25% gespielt, was so eigentlich auch ganz ok ist. Könnte etwas höher sein, ist jetzt aber nicht sonderlich schlimm. Es lag auch stark daran, dass ich in den gezeigten Händen (siehe Graph) recht oft ausgedrawt wurde und somit etwas tighter zum SD gegangen bin.

Noch ein kurzer Blick auf die PF Stats: (gesamter Januar, ca 11k Hände)

Wie man sehen kann opene ich momentan viel zu loose UTG und viel zu tight am CO! Das sollte sich schleunigst ändern. Hier sehe ich somit noch deutliches Potential liegen, da ich am CO einfach zu tight bin und somit nicht das Optimum aus meiner Position heraushole. Generell glaube ich sollten die Werte von UTG bis zum BU kontinuierlich steigen.
In der nächsten Spalte sieht man auch, dass ich OOP zuviele 3bets gecallt habe. Wie oben beschrieben ist das einfach nur schlecht. Das hängt natürlich auch mit meinen UTG openraises zusammen. Wenn man die UTG Raises etwas tighter macht, kommt man automatisch im Call 3Bet OOP runter, da ja die eigene Handrange stärker wird und öfters 4bet gefeuert werden können, bzw. man seltener mit marginalen Händen in die Situtation kommt ge3betted zu werden.
Wie oben schon beschrieben, sind meine 4bets und meine oop 4bet Calls noch ein Leak. Daran sollte dringend noch gearbeitet werden. Eine tighte 4bet Range zu haben ist an sich nicht schlecht, vorallem achtet auf dem Limit kaum jemand ob man tight oder loose 4betted.
Aber OOP 4bets zu Callen ist nicht optimal. In diese Situation gerate ich persönlich häufig mit starken PPs, die ich aber nicht gegen jeden gegner PF AI bringen möchte bzw mit PPs wie TT oder JJ, die ich zwar (meißt IP) 3bette aber dann noch von einem Spieler hinter mir ge4betted werde. Das ist auch eine Art Squeeze Play, wobei das die Calls eigentlich nicht wirklich rechtfertigt.

Wie man sieht gibts noch viel zu verbessern und viele Fehler auszubügeln. Ich bin für Anregungen natürlich offen, also sagt ruhig was ihr von den Stats bzw meiner Selbstbewertung haltet.

Cliffs:
- chgkk kommt doch noch mal ins Plus
- kleine Leakfinder Session eingelegt
- Leaks gefunden: zu wenig 3bet/4bet IP, zu viele 4bet calls OOP

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