Montag, 4. August 2008

Weekend Review

Nachdem ich den samstäglichen Nachmittag damit verbracht habe NL25 Tische zu grinden und mir nebenbei Scrubs reinzuziehen, dabei solide 1 1/2 Stacks Gewinn gemacht habe (mehr als im ganzen Monat zuvor) bin ich pünktlich um 19:00 auf der Party meiner Wahl erschienen.

Mein Plan ist grandios aufgegangen. Ich war der 1. Gast, habe das 1. Bier des Abends getrunken und die 1. (sowie die 2. und 3.) Grillwurst in meinen Wanst gezwungen. Gute Grundlagen von Elektrolyten sind ja bekanntlich die Freunde des Trinkers und ich hatte an diesem Abend noch sehr viel vor! Ungefähr eine halbe Stunde später kamen auch langsam die restlichen Gäste und ich sicherte mir einen Platz am Biertisch der am nächsten zur Tür stand um auch ja jeden Neuankömmling einer ersten kritischen Betrachtung zu unterziehen. Kerle die ich nicht kannte wurden gewissenslos ignoriert, deren Begleiterinnen jedoch mit meinem charmantesten Lächeln meist begrüßt.

Meine nutzlosen Kumpels fanden sich auch an gleicher Stelle ein und zusammen wurde die erste Flasche Vodka die uns der Gastgeber unterjubelte in erschreckender Geschwindigkeit geleert. Kurz darauf verlor ich auch sämtliche unnötigen Hemmungen, unmoralischen Bedenken und meine Schuldfähigkeit war nun ohnehin ziemlich eingeschränkt. Es war also der perfekte Zeitpunkt mit einem gut durchdachten Plan auf Beutefang zu gehen.

Nach einer kurzen Beratung mit mir selbst auf Toilette während ich den Lurch würgte, entschied ich mich für die Auslands Austausch Nummer. Ich steuerte zwei Mädels an die alleine an einem Tisch saßen (eine süße und die obligatorische hässliche beste Freundin) und stellte mich in meinem besten akzentfreien Englisch als schwedischer Austauschstudent vor. Wichtig bei dieser Art von Taktik sind rudimentäre geographische Kenntnisse des ausgewählten Landes (I'm from Stockholm sweetie) sowie die Fähigkeit nähere Fragen zu der eigenen Person zu überhören und das Opfer selbst zu beschäftigen. Ich denke ich war auch ganz gut in dem was ich tat, leider hatte ich einen Faktor übersehen: Ihren Freund.

Mein Nachrichtendienst hatte versäumt mir mitzuteilen das so jemand überhaupt existierte. Na toll. Ihr Freund war ein langhaariger Metalhead mit dem ich zuvor am Abend schon ein Bier getrunken hatte und ihn liebevoll Jesus nannte. Er konnte mich irgendwie gut leiden, hat nicht gechecked was ich da eigentlich bei seiner Freundin überhaupt wollte und ist amüsanter Weise noch auf den Zug des Austauschstudenten aufgesprungen, weil er dachte ich wollte seine Olle nur etwas verarschen. An dieser Stelle ist mir dann die Lust komplett abhanden gekommen und ich habe den taktischen Rückzug angetreten.

Es wurde sich dann weiter dem Bier und den üblichen Party Gesprächen zugewendet, ich konnte dabei aber irgendwie nicht davon ablassen weiterhin nur auf Englisch zu reden und habe damit hoffentlich alle ziemlich genervt. Ansonsten wurde an dem Abend nur noch eine Heizung aus der Wand gerissen und kurz danach habe ich mich auch abgeseilt als ich merkte das der Gastgeber darüber gar nicht so recht amused war.

Jedenfalls bilde ich mir nach nun zwei Tagen immernoch ein meine arme Leber brummen zu hören.

Am Sonntag nahm ich mir dann vor drei Stunden exklusiv mit Poker zu verbringen, was ich auch in die Tat umsetzte. Das ganze hatte große Ähnlichkeit mit einer Achterbahnfahrt bei der man nach jeder Talsohle aus dem Wagen kotzt. Erst nach ~1300 Händen schaffte ich es endlich etwas Profit einzuheimsen und diesen bis zum Ende auch zu halten, was mich doch recht froh stimmte. (shice sessionorientiertes denken!)

Zwei der schönsten Hände, weniger ob meinem Spiel oder dem Gewinn, als viel mehr ob dem Rang an sich, sind hier zu bestaunen: http://www.pokerhand.org/?2992493 Quads und ein Straight Flush http://www.pokerhand.org/?2992509

Hier noch der Graph:

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