Weiter gehts mit Teil II des Kieler Tripreports:
Nach grandiosen fünf Stunden Schlaf erwache ich und muss meine Koordinationsfähigkeit erst einmal auf ein Mindestmaß hoch fahren, so dass ich erkennen kann wo ich gerade bin. Ich liege voll angezogen neben Stefan, der glücklicherweise ebenfalls voll angezogen ist (bei dem weiß man nie, mieser Exibitionist), auf einer Couch. Irgendwo auf dem Boden schnarcht Bird vor sich hin. Wo Flo und Becky sind ist mir zu dem Zeitpunkt nicht bekannt. Die Luft ist stickig und alkoholgeschwängert. Ich werde instant wieder betrunken und falle in Ohnmacht oder so.
Als ich zum zweiten Mal aus meinem Delirium aufwache, ist Stefan nicht mehr da, was also mehr Platz für mich bedeuten würde. Diesen Umstand muss man ausnutzen denke ich mir und bei der Luft in unserem Pumakäfig wäre es ohnehin fahrlässig jetzt irgendwie aufzustehen. Eine Option wäre am Boden entlang zur Tür zu robben und zu hoffen nicht auf dem Weg ob der Anstrengung zu ersticken, aber ich entscheide mich lieber dafür nochmal eine Runde zu ratzen.
Alle guten Dinge sind drei. Mittlerweile hat auch jemand die Fenster aufgemacht und ich höre den lieblichen Lärm der Straße. Also aufgestanden und ab zum Bierschiss auf Toilette. Böse Angelegenheit war das, Einzelheiten erspare ich euch lieber. Gesund sah das jedenfalls alles nicht aus. In der Küche sitzen bereits die drei anderen Halunken sowie Becky beim Frühstück. Stefan der Freak hat Brötchen geholt. Er verwundert mich auch nach Jahren einfach immer wieder. Säuft sich in der Nacht quasie halb zu Tode, steht aber als erstes auf und geht erstmal zum Bäcker Brötchen holen. Unglaublich der Kerl. Becky macht mir einen schwarzen Tee, welchen ich mir mit einem Schuss Rum verfeinere. Becky mutmaßt daraufhin das ich Alkoholiker wäre und die anderen stimmen dem nur zu. Meine Erklärung das bereits Queen Mum immer ihren schwarzen Tee mit Milch und Schuss getrunken hat und über 100 Jahre alt wurde und das demnach gesund sein muss, stößt nur auf mitleidiges Kopfschütteln. Die haben doch echt keine Ahnung.
Nach dem Frühstück flanieren wir durch Kiel. Kiel ist weder sonderlich schön, noch hässlich. Es ist irgendwie eine typische deutsche mittelgroße Stadt, die so aussieht wie zig andere Städte. Ok, wahrscheinlich wurden alle Besonderheiten im 2. Weltkrieg einfach zerstört, als Kiel so ziemlich dem Erdboden gleich gemacht wurde und daher bekommt die Stadt einen Mitleidsbonus von mir. Der Fährhafen war ganz interessant, insofern als dass da halt ziemlich riesige Fähren angelegt haben, was auch schon alles war. Wir haben uns dann ein Tagesbusticket gekauft und sind in die Linie 501 nach Stranden oder so gefahren. Also raus an die Küste. Die 30min Busfahrt war eine Tortur, weil ich immer noch verkatert war und die Luft end schlecht im Bus war. Zudem hatte ich schräg vor mir einen Neonazi mit einem SS Tatoo sitzen, der total nervös war und mit seinem Bein gewackelt hat und mich in Folge dessen mehrmals damit berührte und sich jedesmal daraufhin entschuldigte. Mein Kommentar das dass eigentlich gar kein Problem unter uns warmen Waffenbrüdern ist, konnte er wohl nicht so recht deuten oder hat es einfach ignoriert. Nazis sind halt doch alle einfach nur arme dumme Würstchen, die sich mit ausgestrecktem Arm gegenseitig den Finger in den Po stecken. Wie ich sie hasse.
In Stranden (wobei ich mir nicht sicher bin ob der Ort wirklich so hieß) sind wir am Strand, an der Strandpromenade und am Segelboothafen entlang gelaufen. Ich liebe die Meeresluft und die Aussicht auf das Meer einfach. An einem Kiosk habe ich mir dann eine Flasche Cola gekauft und die mit etwas vom magischem Trank aus meinem Flachmann vermischt. Sehr zum Erschrecken von Becky wieder. Die anderen fanden diesmal Gefallen daran und haben mitgetrunken. Nach zwei Stunden Spaziergang sind wir dann wieder zurück nach Kiel gefahren.
Dort angekommen haben wir uns ein Cafe gesucht wo man trotz Kälte dank Heizstrahlern draußen sitzen konnte. Alle haben sich irgendwas zum Futtern geholt und ich mir lediglich ein Weizenbier. Flüssig Brot macht auch satt. Danach wollte Bird noch unbedingt shoppen gehen (wtf?) und hat uns mit Becky quer durch die Kielereinkaufszone geschleppt. Einziges Highlight war als ich bei C&A die Kundentoilette mit einem weiteren Bierschiss gewürdigt habe. Ansonsten haben Stefan und ich eigentlich nur vor jedem Laden gewartet, unzählige Zigaretten geraucht und uns über vorbeigehende Passanten lustig gemacht. Irgendwann wurden wir dann auch endlich erlöst und sind, nachdem wir noch bei einem Supermarkt Zutaten für Pizza und Bier für den Abend gekauft haben, endlich wieder nach Hause gegangen.
Dort erstmal Buliergebnisse abgechecked, nachdem ich ein ungesichertes W-Lan okkupiert habe. Das WLan der WG war routerseitig ausgefallen. Heißt -> Router war Schrott. Sportalnoten haben mich erstmal gut zum tilten gebracht. Flo der Sack ist so ein Freak wie Krebsi und hat in seiner Liga größtenteils nur Dortmunder aufgestellt, was ihn einen Tag später freuen sollte, aber bis dahin hat er sich erstmal damit begnügt meine Spieleraufstellung auszulachen. FU FLOOOO. Becky hat währenddessen den Pizzateig gemacht, den wir danach dann auch alle brav belegt haben. Die Pizza war jetzt nicht so der unausprechliche Hit, aber weil ich über den ganzen Tag noch nicht viel gegessen hatte, gings trotzdem gut runter.
Eigentlich wollten wir gegen 22:00 Halloween in irgendeinem Club feiern gehen, aber wir waren alle recht KO und beschränkten uns darauf diverse Kartentiltgames zu spielen, die mich fast zur Weißglut gebracht haben, was die anderen zwar amüsierte, mich aber nur noch um so wütender machte. Zur Abkühlung half da nur viel Bier und die ein oder andere Zigarrette an der frischen Luft auf dem Balkon. Dort hatten Stefan und mich dann auch Nachbarstudenten gesehen, die dann bei uns anklingelten und fragten ob wir nicht auf deren WG-Party kommen wollten. Da mir so ziemlich alles lieber war als weiterhin diese Dreckskartenspiele auf Tilt zu spielen, war das eine willkommene Alternative.
Wir packen also zusammen, stehen vor deren Tür und klingeln. Keiner macht auf. Ich klingel wieder. Niemand öffnet. Langsam regte sich wieder die Wut in mir und nur mehrmaliges energisches Hämmern gegen die Tür veranlasste mal einen Nichtsnutz selbige auch zu öffnen. BESTEN DANK ARSCHLOCH! Habe ich gedacht. Gesagt habe ich "Hi, schön das wir reingelassen werden. Ich bin der Sebastian, bei euch gibts Bier?" Selbiges gab es dann auch in rauen Mengen, kostenlos...quasie das Paradeis! Einen Kicker hatten die auch in ihrer Wohnung stehen und Stefan und ich wurden von einer Kiel/Hamburg Collabo mehrmals ordentlich nass gemacht. FFFFFUUUUUU!!!! Einer von diesen Profis, die sicherlich schon Weltmeister oder so mal waren, war Max. Auch genannt, MadMax, MilfMax, DogMax oder SexMax. Je nachdem welche abstruse Geschichte er gerade erzählt hat. Lustiger Typ auf jeden Fall und definitiv ein Aspirant für den Titel Sexfreak des Jahres 2010.
Die Party swingt also so hier hin und dort hin und letztlich lande ich wieder volltrunken, komplett angezogen und im komatösen Zustand auf dem gleichen Sofa wie gestern.
Fuck, jetzt ist das wieder so elend lang geworden, so dass ich tatsächlich noch einen dritten Teil schreiben muss. Wie scheisse ist das denn?
Also, to be continued und so...
The Math of Equanimity
vor 3 Wochen
3 Kommentare:
FU wie sie alle deinen TR nicht würdigen (also den 1. Teil bisher).
Ich bin dein größter Fan und vergebe deshalb wieder meinen Serious-Bozzo-Content-Button:
<3<3<3<3<3<3<3<3<3<3<3<3<3<3
<3!!!Serious Bozzo Content!!!<3
<3<3<3<3<3<3<3<3<3<3<3<3<3<3
ja, überaus großzügig von dir. danke schön.^^
Ich würdige es erst, wenn ich den ganzen TR gelesen habe...
Kommentar veröffentlichen