Tag 4:
Nach der letzten Nacht, welche ein höchstes Maß an Konzentration, Willenskraft und körperlichen Einsatz erfordert hat, schlafen wir alle sehr lange. Gegen 13:30 verlassen wir erst das Hotel und gehen wie bereits am Tag zuvor an der Hafen Promenade eine Pizza snacken. Katerlos im übrigen. yay. Bird und Cyo fristen ihr Dasein in dieser Zeit mal wieder auf ihrem Zimmer und versuchen irgendwie klar zu kommen. Was für Weicheier.
Nach dem Essen steht der obligatorische Strand Nachmittag wieder an. Bisher waren wir jeden Tag an einem anderen Strand und diese Serie wollen wir nicht abbrechen lassen, auch wenn ich dafür votiere lieber zum gestrigen Strand wieder zu gehen, da man dort so gut Volleyball im Meer spielen konnte. Die unsportlicheren von uns (alle außer Stefan) interessiert das aber wohl herzlich wenig und so machen wir uns zu einer Bucht auf. Wieder Berge hoch und runter, alles bei sengender Hitze. Die Jungs stehen scheinbar auf so einen Mist. Irgendwann kommen wir auch endlich an. Ich bin natürlich wieder vollkommen überfordert mit der Gesamtsituation bestehend aus Hitze sowie Bewegung und brauche erst einmal ein Bier.
Der Strand lässt arg zu wünschen übrig. Alles ist sehr voll und der Strand teils überlagert von angespülten Algen. Von oben sah das irgendwie alles sehr viel besser aus. Wir breiten unsere Sachen zwischen zwei barbusigen Frauen im reifen Alter von 30 Jahren, einem angeschwemmten Wal im schwarzen Badeanzug, und zwei Paaren in unserem Alter aus. Lieber sofort ins Wasser bevor ich entweder zu lange auf nackte Titties starre oder Witze bzgl. Greenpeace und Walrettungsaktionen mache. Das Wasser ist auch nicht so der absolute Knüller. Ziemlich verdreckt von Algen und Müll. Ich finde ein Feuerzeug, rufe zu Stefan "ich habe ein Feuerzeug gefunden" und schmeiße es im hohen Bogen nach hinten. Unglücklicherweise treffe ich dabei eine glatzköpfige muskulöse Kante, die gerade mit seiner Perle rummacht. Der Kerl sieht etwas angesäuert aus und mein Fingerzeig auf Stefan, der 10 Meter neben mir schwimmt, wird mir auch nicht sonderlich geglaubt. Ok, ich entschuldige mich und schwimme schnell weg. Phelps wäre sicherlich stolz auf mich gewesen. Falko wird noch von einer Qualle gestreift und nachdem das gleiche auch noch einem Typen passiert der in der Nähe schwimmt, vergeht uns schlagartig die Lust am Meer und wir beschließen einen taktischen Rückzug zum Strand.
Vom Strand aus nehmen wir einen etwas längeren, dafür leichteren und schöneren, Weg zurück zum Hotel an der Küste entlang. Schöne Fotos entstehen. Leider bin ich nicht so der romantische, naturverliebte Bursche und so langweile ich mich. Vom Hotel aus geht es wieder an den Pool. Alles wie gehabt. Wir buchen für den nächsten Tag noch eine Tour auf einem Partyboat incl. Flatrate trinken und futtern. Das wird sicherlich grandiööös.
Abends nach dem Essen klappern wir diverse kleinere Bars an der Promenade ab. Namen habe ich alle vergessen außer das Noahs. Etwas gediegener der Laden, aber ich habe dort Hammer fritierte Hünhchenstreifen mit süßer Honig Senf Sauce gegessen. Der absolute Knüller das Zeug. Da dies die letzte Bar war, sind wir alle schon gut angefüllt und sind dementsprechend etwas lauter und vorallem ein wenig vulgär. Wobei die Schuld dafür ganz klar Stefan trägt, der wirklich dicht wie eine Haubitze ist. Amüsanter Weise leeren sich Plätze um uns herum ziemlich rasant, während es auf der Terasse gegenüber proppen voll ist. Einzig ein Pärchen in unserem Alter bleibt sitzen und findet uns ganz lustig. Wir kommen mit denen ins Gespräch und es stellt sich heraus das dass Mädel auch aus Hattingen kommt. Ich frage mich warum sie uns nicht von selbst angesprochen hat. Immerhin sitzen wir dort seit 1 1/2 Stunden und haben alle unser Malle-Hattingen T-Shirt an. Etwas schüchtern wohl die kleine.
Die kleine geht uns zunehmens auf den Sack. Nervig dumm umschreibt diese Person ganz gut. Stefan findet sie aber scheinbar klasse und so lassen wir Stefan alleine dort sitzen und gehen. Wir kaufen uns Bier im Supermarkt und flanieren damit die Promenade entlang, die bereits recht leer ist. An irgendwelchen Felsen klettern wir bis zum Meer, lassen uns dort nieder, trinken unser Bier und genießen die abendliche Meeresluft. Wie romantisch. Ich langweile mich.
Endlich gehen wir zurück zum Hotel, decken uns noch einmal mit Bierdosen für den Balkon ein und chillen uns dort wieder auf unseren Ausguckplatz. Unter unserem Balkon, eine Etage tiefer, erklingen süße Mädchenstimmen. Ich beuge mich vor und rufe freundlich eine Begrüßung herunter, welche ebenso freundlich beantwortet wird. Ich frage nach einem Feuerzeug (obwohl wir sicherlich mind. 10 in unserem Zimmer liegen haben) und werde aufgefordert runter zu kommen um selbiges abzuholen. Hoch werfen würde natürlich auch gehen, aber das ist ja nicht das Ziel der Aktion. Ich lasse also die Jungs auf unserem Balkon sitzen und gehen runter ins Mädchenzimmer. hihi.
Die Mädels, drei an der Zahl, laden mich auch direkt in ihr Zimmer ein und es wird eine Stunde lang der übliche Smalltalk Mist verzapft. Bla bla, alle 29 Jahre alt, studieren in Berlin, bla, ich höre schon gar nicht mehr richtig zu. Irgendwann wollen die drei schlafen gehen (ohne mich, verdammt) und fragen ob wir uns morgen wieder sehen und sie Abends zu uns kommen dürfen. Da mein Terminkalender sehr voll ist und wir ja nur im gleichen Hotel sind, kann ich dies jedoch nicht mit Gewissheit beantworten. Ich gehe also mitsamt einem abgezogenen Feuerzeug wieder in unser Zimmer. Die Jungs sind gerade im Begriff ins Bett zu gehen, also schließe ich mich diesem Vorhaben an, während ich noch eine gute Ausrede ersinne, um die Mädels morgen nicht in unsere Pumahöhle zu lassen. Diesen Saustall möchte ich wirklich, am aller wenigsten Frauen, antun.
- Den letzten Teil gibt es dann nach dem Wochenende. Schönes WE allerseits. -
The Math of Equanimity
vor 1 Woche