Im ersten Teil ging es um die Grundeinstellungen der Lobby.
Jetzt schauen wir uns an, was wir mit den Ergebnissen der Einstellungen anfangen:
Oben stehen nun die Tische mit einem hohen Plrs./Flop-Wert [oranger Bereich]. Dieser hohe Wert erklärt sich durch mehrere Dinge: Es sind wahrscheinlich ein paar Spieler am Tisch, die nur einen oder wenige Tische spielen und (aus Langeweile) viel preflop spielen, es sind noch wenige Regs am Tisch und der Tisch läuft wahrscheinlich noch nicht lange und/oder ist noch nicht voll, was ein kurzer Blick auf den H/hr.-Wert (Hände pro Stunde) bestätigen kann [gelber Kreis]. Liegt der H/hr.-Wert bei ca. 75+, war der Tisch kurz vorher noch short handed, da spielen viele etwas looser.
Wenige Regs am Tisch finden wir gut, denn wenn wir schon schlechte Spieler finden, wollen wir sie am liebsten auch alleine ausnehmen. Es gibt nicht viel blöderes beim Pokern als sich mit 7 anderen Regs an einem Tisch um den Fisch zu "prügeln". Um dann zu sehen, wie irgendeiner von den anderen den Pot einstreicht und der Fisch daraufhin pleite den Tisch verlässt.
Spieler, die preflop viel callen, wollen wir, denn Spieler, die preflop viel callen und oft nicht mit vollem Stack am Tisch sitzen, sind schlechte Spieler. Die Stacks sollten aber nicht unter 50BBs liegen [blauer Kreis]. Und schon gar nicht bei 20BBs, woran man häufig den nervenden SSSler erkennt [roter Kreis]. Gegen kleine Stacks kann man schlechter z.B. check/raisen oder second barreln, da sie schnell pot committed sind und man so keine Fold Equity gegen sie hat. Am liebsten sind uns natürlich schlechte Mitspieler mit vollen Stacks, denn mit unseren Nuts wollen wir die maximale Auszahlung.
Den Vorteil von nicht vollen Tischen habe ich ja schon im ersten Teil erwähnt: Oft sitzen da FR-Spieler am Tisch, die endlich spielen wollen, aber im HU und SH-Spiel nicht so besonders gut sind.
Nachdem wir uns den Überblick verschafft haben, gehen wir auf Tischsuche.
Was suchen wir?
Der ideale Tisch hat
mindestens >30% Plrs./Flop, (hängt ein bißchen vom Limit ab)
alles darunter ist zu tight und wir bekommen keine Action mit guten Händen.
eine sehr kurze bis gar keine Warteliste [grüner Bereich],
wenn eine Warteliste mit 5 Spielern abgearbeitet ist, ist der Tisch meist genauso schlecht wie alle anderen.
möglichst keine SSSler, oder max. einen,
die nerven und man wird mit guten Händen kaum ausbezahlt.
möglichst viele Mitspieler mit nahezu vollem Stack (>80BBs),
Raum für Moves und Gewinne maximieren.
Unmöglich? Nein, nur nicht einfach. Deswegen nennt es sich ja auch Table Selection und ist ein Strategie-Post. Frei nach dem Motto: Wenn Kegeln einfach wäre, würde es Fußball heißen.
Im 3. Teil geht es darum, mit welchen Villains man wo am Tisch sitzen möchte.
The Escape from Impatience
vor 2 Wochen